Es regnet seit zwei Monaten das erste Mal. Die Nacht über gab es zeitweise heftige Schauer. Bei leichten Nieselregen sind wir los nach Arroyo zum Frühstück. Knapp sieben Kilometer entfernt.
Während wir frühstücken, hat es aufgehört zu regnen. Es ist aber noch sehr stark bewölkt. Trotzdem soll es gegen Nachmittag wieder richtig warm werden. Da bin ich gespannt …
Wenige Minuten nach dem Ortsausgang beginnt ein neuer „Via Verde“.


Leider besteht der Weg nur aus losem Gestein und Sand (der erste war zum größten Teil asphaltiert) das macht es nicht einfacher. Der Regen die Nacht über macht den Boden nicht leichter zu befahren. Er ist sehr schwer geworden und kostet mich mindestens 40-50 Watt an extra Kraft. Dazu wirklich heftige „Kackwellen“.


Nach ca. zwölf Kilometer habe ich aufgegeben und die nächstmögliche Abfahrt auf die N322 genommen. Ist zwar ein wenig länger, aber dafür wesentlich leichter zu befahren.
Sehr weite Landschaft, die sich langsam verändert. Die Olivenplantagen weichen anderen Bäumen. Ich wusste nicht, dass es noch so etwas gibt 🥳
Dafür kommen weite Felder und auch die Farben der Natur wird vielfältiger. Sehr schön anzusehen.


UND dann kommt das Schild:

Wir verlassen Andalusien und kommen nach Kastilien.
Mit dieser schier endlosen Weite gab es auch keine Dörfer oder Städte in unserer Reichweite für eine Pause. So muss der Straßenrand reichen. Bei der Gelegenheit ein Blick auf den Hinterreifen …

Das nächste kleine Dorf angefahren und eine Bar/Restaurant gesucht, dass es da geben soll.
Das erste Mal dran vorbei. Nur ein Schild „Bananas“ und Stimmen aus der offenen Tür, was so gar nicht auf die Beschreibung passte, wies auf ein mögliches Lokal hin.

Ein paar Einheimische, die mit den Gesprächen verstummen als wir eintreten. Fast wie in alten Western in einer Kleinstadt, wo man den Saloon betritt. 🤗
Kühle Getränke und einen schönen heißen Kaffee für mich beleben die 👻.
Bis Alcaraz sind es nur noch knapp 19 Kilometer. Mir reicht die heutige Strecke. Ich bin kaputt, da ich zu der anstrengenden Berganfahrt den Tag über auch mal wieder von meinen Frühjahrs- und Herbstnervenschmerzen geplagt werde. Der relativ kühle Wind hat sein übriges dazu beigetragen. Wir haben heute locker zehn Grad weniger gehabt als die letzten Wochen. Sehr sehr ungewohnt.

In der Unterkunft angekommen … ein wirkliches Highlight. Zwei ältere Leute die es betreiben. Sie kramt in vielen Zimmerschlüsseln herum und gibt uns ein Zimmer im ersten Stock. Aber beim Flur runtergehen schauen wir in ein sonniges Dreibettzimmer … jo ist frei. Gebucht! Cash auf die Hand ohne irgendwelchen „Papierkram“.
Das Rad soll in den Flur! Sie reißt gleich die Türen auf. Das Angebot nehmen wir gerne an. Steht jetzt quasi vor unserer Zimmertür.


Heute ist Sonntag und hier im Dorf alles zu. Sie bietet uns ein Essen an. Wir einigen uns auf 19h.
Wat ein Aufriss. Mit viel Sonne auf dem Balkon genießen wir das Essen.




